Leserlichkeit von Schrift

Mit Leserlichkeit von Schrift ist das Wahrnehmen, Erkennen und Unterscheiden einzelner Buchstaben und Wörter gemeint. Dafür sind die Unterscheidbarkeit einzelner Zeichenformen (z. B. von I und l), die Offenheit der Buchstaben (z. B. bei a, c, e oder s) sowie ausreichende Zeichenabstände entscheidend.

Vermaßung der Zeichen-Abstände sowie Kennzeichnung der Buchstaben-Weißräume im Vergleich von Arial und BundesSans.

Unterscheidbarkeit, Offenheit und Zeichenabstände im Vergleich Arial zu BundesSans.

Geschlossene Buchstabenformen und sehr feine Strichstärken können bei ungünstigen Sichtbedingungen die Leserlichkeit erschweren. Daher werden insbesondere für Informationen im öffentlichen Raum sowie für die Verwendung in Wegeleitsystemen (Signalisationstext) Humanistische Serifenlose empfohlen. Die Schrift BundesSans ist eine humanistische Serifenlose und gehört somit auch zu den vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV)  präferierten Schriftarten.

Leserlichkeit von Schriften mit oder ohne Serifen

Zur Leserlichkeit von Schriften mit Serifen heißt es in der DIN 1450 Schriften – Leserlichkeit:

Geeignete Schriftarten sind die als gut leserlich geltenden Schriftarten der DIN 16518 , Gruppen 1 bis 3, venezianische und französische Renaissance-Antiqua (Anm. der Redaktion: diese Schriften werden auch als »Humanistische Antiqua« bezeichnet) sowie Barock-Antiqua (…).

Die Schrift BundesSerif gehört zur Gruppe der Rennaissance-Antiqua und entspricht mit ihren gut unterscheidbaren und offenen Schriftzeichen auch den weiteren Kriterien der DIN 1450 – wie Strichstärken, Zeichenbreiten und Zeichenabständen.

Auf der Website leserlich.info , herausgegeben vom DBSV, heißt es dazu:

Humanistische Serifenlose (…) werden für Lesende mit Sehbehinderungen empfohlen. (…) Bei Verwendung von Serifenschriften sind Schriften, die dem dynamischen Formprinzip folgen (Renaissance-Antiqua), zu bevorzugen.

Vergleich beispielhafter Buchstaben einer Klassizistischen Serifenlosen (Arial) gegenüber einer Humanistischen Serifenlosen (BundesSans) sowie einer Klassizistischen Antiqua (Bodoni) gegenüber einer Humanistischen Antiqua (BundesSerif).

Vergleich von Schriften des klassizistischen und humanistischen Formprinzips, ohne und mit Serifen.